
DM Jugend und Junior*innen Jena – Part II: Zwei Titel und drei Vizemeisterschaften
Nora Lanzerath neue Deutsche Meisterin in der Jugend A
Der Jenaer Paradies Triathlon bestach durch drei tolle Tage. Der Freitag mit der Eröffnung und der Sonntag mit der Silbermedaille für den NRWTV in der Mixed Team Relay sind hier beschrieben. Dazwischen demonstrierten die NRW-Athlet*innen in den Einzelrennen, dass der Aufwärtstrend der letzten Wochen das Resultat einer anhaltenden Entwicklung darstellt. Höhepunkt der Meisterrennen war der Sieg von Nora Lanzerath. Die A-Jugendliche vom TV Goch holte sich ihren ersten nationalen Titel. Deutscher Vize-Meister darf sich Hannes Rolf, Teamkollege Lanzeraths, nennen, der Zweiter der Jugend B wurde.
„Nach den eher durchwachsenen Leistungen bei den DTU Nachwuchscup-Rennen in Halle und Forst, konnten unsere Kaderathlet*innen das zuletzt steigende Niveau fortsetzen“, freute sich Klemens Naber. Der für den Leistungssport verantwortliche Vize-Präsident führte und betreute zusammen mit den Trainern Andy Bullock, Dennis Krönkemeier und Felix Koebcke insgesamt 45 NRW-Talente, die in Thüringen um Meisterehren kämpften. „Neben dem Titel von Nora und den Medaillen haben wir etliche Top- sowie hoffnungsvolle Anschlussplatzierungen erzielen können. Das rundet das Wettkampfjahr ab und ist eine schöne Motivation, für die nächste Saison.“
NRW-Highlights beim Rennen der weiblichen Jugend A
Höhepunkt aus NRW-Sicht war das vorletzte Rennen der Einzelmeisterschaften, in dem die Juniorinnen und die weibliche Jugend A 750 Meter schwammen, 20 Kilometer radelten und fünf Kilometer liefen. Nach diesem Wettkampf hatte der NRWTV zwei Gold- und eine Silbermedaille mehr im Medaillenspiegel. Nach 1:01:15 Stunden erstrahlte das Gesicht von Nora Lanzerath, die mit deutlichem Vorsprung Rang eins belegte. Zweite wurde Hamburgs Lene Marlin Löwe in 1:01:58 Stunden vor Anneliese Schmidt aus Sachsen (1:02:06 Stunden). Nach dem Schwimmen war Lanzerath in Radgruppe drei unterwegs, arbeitete sich aber kontinuierlich nach vorne und hatte letztlich mit der schnellsten Rad- und der schnellsten Laufzeit das Rennen dominiert.
Siebte wurde Finja Herrmann (Brander SV) in 1:02:45 Stunden. Ihr – ebenfalls starkes – Rennen verlief gegenteilig zu dem der Siegerin. Als Erste aus dem Wasser kommend, musste sie sechs Konkurrentinnen vorbeiziehen lassen. Zwölfte wurde Johanna Siemons, ebenfalls aus Aachen. Ihre 1:03:30 Stunden hatten einen besonderen zusätzlichen Stellenwert. Mit 3:07:31 Stunden addierten die drei Genannten die schnellste Mannschaftszeit, so dass auch dieser Titel nach NRW ging (vor dem Bayerischen Triathlon Verband).
Die weiteren Resultate aus NRW-Sicht waren Platz 22 für Anne Reinking vom Triathlon Team Düsseldorf, Rang 27 für Seraphine Ragot von den Freien Schwimmern Düsseldorf, Julie Herrmanns (Brander SV) 28. Rang sowie die Plätze 32 und 33 für Greta Fuchs vom Tri Team Siegerland und Darya Sklyar von der TG Lage.
Team-Silber für die Juniorinnen
Im selben Rennen schafften die Juniorinnen aus dem drittgrößten Bundesland das Kunststück, fünf Plätze hintereinander zu belegen. Angeführt von Emma Fahrenson von der PV Triathlon Team TG Witten stehen die NRWlerinnen auf den Rängen 13 bis 17: in der Rangfolge Clara Fuchs (Tri Team Siegerland), Nina Kurth (SF Bergisch Gladbach), Imke Bosch (SSF Bonn) sowie Juliane Wegge (Tri-Geckos Dortmund).
Zur Siegerehrung durfte das Trio Fahrenson, Fuchs und Kurth dennoch. Ihre zusammengerechneten 3:19:00 Stunden für die Sprintdistanz hatte nur ein Trio aus Bayern unterboten, so dass sie mit der Silbermedaille in der Mannschaftswertung gen Heimat fahren durften.
Hannes Rolf führt B-Jugendliche an und zum Vize-Titel
Dieses Schicksal ereilte auch Hannes Rolf, Maximilian Conrad (Team Essen 1999) und Till Krautwurst von den Dortmunder Tri-Geckos. Unter anderem diese drei haben um 10:00 am Samstagmorgen die Deutschen Meisterschaften Jugend und Junior*innen sportlich eröffnet. Ihre Distanzen von 400 Metern Schwimmen, zehn Kilometern im Radsattel und 2,5 in Laufschuhen hatten sie nach 1:32:12 Stunden erledigt. Nur drei Baden-Württemberger Jungtriathleten waren zusammen schneller.
Angeführt wurde das Trio von Hannes Rolf, der in 30:10 Minuten auch im Einzel Rang zwei belegen konnte. Von Beginn an war junge Gocher in einer kleinen Spitzengruppe, die sich vom Feld absetzen konnte und die Medaillen unter sich ausmachte. Arnold kam nach 30:58 Minuten als Siebter ins Ziel, Krautwurst schaffte es ebenfalls noch so gerade in die Top Ten (31:03 Minuten).
Mit Ben Rössel vom Hennefer TV auf Platz 24 und dem zweiten jungen Mann vom TV Goch, Moritz Seltmann, als 30. sammelten zwei Neulinge wichtige Erfahrungen. Erstmals bei einer DM waren übrigens auch Conrad und Krautwurst mit von der Partie. Der alte Hase Rolf (Jahrgang 2009) schaffte den Vize-Titel.
Ein Lehrjahr ist kein Jungdamenjahr
Nicht ganz so weit vorne landeten die weiblichen B-Jugendlichen des NRWTV. Emma Küster, Brander SV, war auf Rang 16 die Beste. Lob gab es für sie trotzdem. „Emma ist Jungjahrgang und ist in Jena durch ein sehr körperliches Schwimmen zurückgefallen“, erklärte Naber. „In den vier Rennen des DTU Jugendcups war sie zwei Mal unter den Top Ten und zwei Mal unter den Top 20, das ist schon aller Ehren wert.“ Teamkollegin Frederike Wadewitz wurde 26., Leonie Büchel (Marathon und Triathlon Mülheim) 33., es folgten noch Lara Maria Laudenberg (SV Bergisch Gladbach) und Ellen Schöttler vom Bocholter WSV auf den Rängen 38 und 39 sowie Angelina Sophie Zafirov. Die junge Dortmunderin ist auf Platz 42 gelistet. „Das gesamte B-Jugend-Team ist sehr jung, sie sind alle im ersten DTU-Rennjahr, daher sind die Ergebnisse als sehr gut einzuschätzen.“
Gute Anschlussresultate in der männlichen A-Jugend
Es folgten über die Sprintdistanz die A-Jugendlichen Herren und damit das quantitativ größte Team unter den 45 NRW-Ausdauerspezialist*innen. Entsprechend lang ist die Ergebnisliste, in der sich gute Anschlussresultate finden, und die durch den Sprung von der B-Jugend-Distanz auf die längere in der A-Jugend auch zu erklären ist. Unter die Top 20 kamen Marius Voos (Hildener AT) auf Platz 13 und Santiago Guzmann Becker (Bayer Uerdingen) auf dem 18. Rang.
Die weiteren Talente im grün-weiß-roten Dress schafften die Platzierungen:
- 23. Matti Fahrenson (PVT TG Witten)
- 25. Felix Stiefenhofer (SV Bergisch Gladbach)
- 27. Eric Manganello (SSF Bonn)
- 37. Luis Penno (SSF Bonn)
- 43 Philip Schwarzer (SSF Bonn)
- 50. Jalon Frensch (Tri Team Siegerland)
- 55. Marten Müller (SSF Bonn)
- 58. Jan Billy (Tri-Geckos Dortmund)
- DNF Luca Eigen (TG Neuss)
Mut von Lukas Kurtenbach und Bruno Krumbeck bleibt unbelohnt
Das DM-Finale in Jena gehörte den Junioren. Und tatsächlich hatte ein NRW-Duo Lust auf sportliches Entertainment. Belohnt wurde dies indes leider nicht. Bruno Krumbeck (SuS Stadtlohn) und Lukas Kurtenbach (SSF Bonn) waren deutlich die schnellsten Schwimmer und setzten sich mit dem Bayern Luis Rühl vom Feld ab. Kurz vor dem zweiten Wechsel schrumpfte der Vorsprung des mutigen Trios aber auf wenige Sekunden. Beide NRWler bezahlten mit schweren Laufbeinen für diesen Versuch und beendeten das Rennen auf Rang zehn (Kurtenbach, 55:53 Minuten) und 23 (Krumbeck). Zwischen diese zwei schoben sich Joshua Felten und Lennart Müller (beide Bonn) auf Platz zwölf und 18 sowie auch Mika Adam vom Neusser Schwimmverein 1900, der 20. wurde. Norwin Torge Tiemann vom SC Aquarius Löhne kam als 25. ins Ziel, ihm folgten noch Silas van Rickelen (Tri Team Hagen) und die Dortmunder Luis Austinat und Davut Andexer auf den Plätzen 30, 37 und 40. Komplettiert wurde das NRW-Ergebnis durch Malte Meierjürgen (TV Lemgo), der als 42. sein Rennen erfolgreich zu Ende brachte.

Fotos: Winni Penno