
Julia Bodenschatz siegt beim DTU Triathlon-Jugendcup in Roth und holt sich ein EM-Ticket
Aufsteigende Form der Talente aus NRW
Die Städte Roth und Hilpoltstein im bayerischen Frankenland hatten vergangenes Wochenende unter anderem die deutsche Triathlonelite im Nachwuchsbereich zu Gast. Beim 35. Memmert Rothsee Triathlon begingen die Talente den 3. DTU Triathlon-Jugendcup der Saison 2024. Das Team des NRWTV konnte sich nach den nicht ganz so gelungenen Auftritten bei den Wettkämpfen in Forst (2. DTU-Cup am 12. Mai) in allen Altersklassen steigern. Herausragend war Julia Bodenschatz. Die Juniorin von den SSF Bonn siegte in Roth und sicherte sich so ein Ticket für die Junioren-Europameisterschaften in der Türkei.
„Die Richtung der Leistungsentwicklung stimmt“, zog Klemens Naber, Vizepräsident für den Leistungssport ein wohlwollendes Fazit der Reise in den Süden der Republik. „Glückwunsch vor allem an Julia, die sich verdient für die EM qualifiziert hat. Aber auch bei den weiteren NRW-Athlet*innen sehen wir eine Entwicklung, so dass wir uns auf die Deutschen Meisterschaften in Jena im August freuen.“
Gelungener Auftakt durch Emma Küster
400 Meter im Wasser, 9,1 Kilometer auf dem Rad und 2,5 Kilometer Laufen sahen die Organisatoren am Rothsee für die Jugend B vor. Die „Großen“ schwammen 750 Meter, fuhren 18,1 Kilometer und liefen fünf Kilometer bei bestem Triathlonwetter und einer Wassertemperatur von 22,4 Grad Celsius. Somit war kein Neoprenanzug erlaubt. Die Radstrecke hatte durchaus Profil und zudem einen unebenen nicht-asphaltierten Part.
Das störte Emma Küster vom Brander SV indes in keiner Weise. Mit Platz fünf in der Jugend B nach 33:59 Minuten bestätigte sie ihr Top Ten-Resultat aus Forst, obschon sie zum Jungjahrgang zählt. Dabei schaffte sie zudem die mit Abstand schnellste Laufzeit und einen gelungenen Auftakt in den Tag für die NRW-Mannschaft.
Leonie Büchel, für Marathon und Triathlon Mühlheim aktiv, kam auf Rang 20. Da es ihr erstes Jahr im Leistungssport-Triathlon ist, waren die Landestrainer Andy Bullock und Dennis Krönkemeier durchaus zufrieden. „Leonies Leistungen werden immer besser, die Platzierungen gehen nach vorne“, sagte Bullock. Einen Platz hinter ihr folgte Friederike Wadewitz (Brander SV), die nach langer Verletzung wieder um den Anschluss kämpft. Komplettiert wurden die NRW-Ergebnisse durch Lara Maria Laudenberg vom SV Bergisch Gladbach, die – erstmals auf nationaler Ebene am Start – Platz 41 erzielte.
Bester DTU-Cup für die NRW-A-Jugendlichen 2024
Bei den männlichen B-Jugendlichen war das Team aus dem drittgrößten Bundesland wegen einiger Krankheitsfälle mit einer kleinen Abordnung angereist. Moritz Seltmann, Brander SV, und Ben Rössel, Tri Power Rhein-Sieg, waren ebenfalls erstmals im DTU-Cup am Start und belegten die Ränge 30 und 33.
Erfreulich verlief das erste Rennen über die „Langdistanz“. „Nach den ausbaufähigen Ergebnissen der ersten zwei DTU Cups konnten wir jetzt eine erste kleine Befreiung in der A-Jugend beobachten“, analysierte Krönkemeier die gelungenen Auftritte von Marius Voos, Hildener TV, auf Platz 15 und Eric Manganello, SSF Bonn, auf dem 16. Platz. Santiago Guzmann Becker, Bayer Uerdingen, schaffte Rang 19. Voos und Guzmann Becker als Jungjahrgang sicherten mit diesen Leistungen die Kaderqualifikation für 2025.
Erfahrung sammelten Jalon French (Tri Team Siegerland, Platz 33), Matti Fahrenson (PV Triathlon Team TG Witten, Platz 34), Felix Stieffenhofer (SV Bergisch Gladbach, Platz 43), Phillip Schwarzer (SSF Bonn, Platz 45), Luca Eigen (NSV Neuss, Platz 51) und Jan Bily (Tri Geckos Dortmund, Platz 52).
Bruno Krumbeck schrammt knapp am EM-Ticket vorbei – aktueller Ersatzmann für die Türke
Beim Rennen der Junioren ging es erstmals in Hilpoltstein um Qualifikationen für die Europameisterschaften. Aus NRW-Sicht endete diese Option etwas tragisch. Bruno Krumbeck (SuS Stadtlohn) machte einen guten Wettkampf, kann in 52:14 Minuten aber „nur“ als Dritter ins Ziel. Somit fehlten im fünf Sekunden für die EM, er steht indes als Ersatzmann auf der DTU-Liste.
Joshua Felten (SSF Bonn) hatte auch einen guten Tag. Nach 53:33 Minuten lief er als Achter ins Ziel. Norwin Torge Tiemann, SC Aquarius Löhne, beendete seinen Sporttag als 21, was in seinem ersten DTU Cup-Jahr ein gutes Resultat darstellt. Pech hatte Lukas Kurtenbach, SSF Bonn, da ihn ein Radsturz direkt vor ihm viel Zeit kostete. Letztlich wurde er als 23. gewertet. Die Dortmunder Tri-Geckos Silas van Rickelen und Davut Andexer kamen als 32. und 33. ins Ziel. SSF Bonns Lennard Müller wurde 38, TV Lemgos Malte Meierjürgen 41..
Das Beste kam zum Schluss: EM-Ticket für Julia Bodenschatz und Rang fünf für Finja Herrmann
Abschließend hatten die jungen Triathlondamen ihren Auftritt am Rothsee. Das Beste aus NRW-Perspektive kam zum Schluss. Gemeinsam in den See gingen wie nahezu immer beim DTU Cup die Juniorinnen und die A-Jugendlichen. Auch der Kampf um den Rennsieg lief auf einen Zweikampf zwischen Juniorin Julia Bodenschatz und der Jugend A-Starterin Carlotta Bülck (Bayern) hinaus. Den Zielsprint gewann die Bonnerin nach 59:34 Minuten, gleichbedeutend mit der Qualifikation zur Junioren-EM. Die weiteren Juniorinnen hatten keine Chance auf die vorderen Ränge und landeten auf Platz 14 (Clara Fuchs, Tri Team Siegerland), 15 (Emma Fahrenson, PV Triathlon TG Witten), 17 (Nina Kurth, SV Bergisch Gladbach) und 18 (Juliane Wegge, Tri Geckos Dortmund).
Finja Herrmann vom Brander SV setzte in diesem Rennen ein weiteres Highlight, da sie nach 1:01:26 Stunden im Ziel war und nur vier Konkurrentinnen dieses vor ihr erreicht hatten. Anne Reinking vom Tri Team Düsseldorf war die nächste NRWlerin auf Rang 21. In den 20er-Plätzen kamen auch Johanna Siemons (Brander SV, 24.) und Greta Fuchs (Tri Team Siegerland, 29.) ins Ziel. Julie Herrmann (Brander SV) wurde 31. und somit einen Platz vor Darya Sklyar von der TG Lage gewertet. Es folgten noch Celine Volmer, Marathon und Triathlon Mühlheim, sowie Seraphine Ragot, Freie Schwimmer Düsseldorf, auf den Plätzen 33 und 34.
Die Vorfreude auf die Deutschen Meisterschaften Jugend/ Junioren hatte Naber schon angesprochen. Das Team wird sich auf die Wettkämpfe am 10. und 11. August noch einmal konzentriert vorbereiten. Ende Juli steht in Goch ein Trainingslager auf dem Plan von Andy Bullock und Dennis Krönkemeier, in dem der letzte Feinschliff für eines der Saison-Highlights getätigt werden soll.
Bilder: Winni Penno


