NRWTV auf den Seminaren und Fortbildungen der Sporthochschule Köln

20.11.2018 –  NRW TV

„Beruf Sportlehrer/in – Traumjob oder Alptraum?" – „Kein Stress mit dem Stress“



Der Sport ist ein vielschichtiges und die Gesellschaft elementar beeinflussendes System unserer Gesellschaft. Entsprechend komplex und differenziert sind die Aufgaben und die Herausforderungen des Sports, die sich im Laufe der Zeit auch kontinuierlich erneuern und verändern. Folgerichtig ist auch der NRWTV bemüht, seinen Teil zum Funktionieren des Sportsystems beizutragen und möglichst viele Facetten thematisch abzudecken.





Basis dafür ist eine kontinuierliche Weiterbildung der Verbandsverantwortlichen und das Spinnen eines „Wissens“-Netzwerkes. Die letzten Themen, zu denen der NRWTV unterwegs war, waren die Veranstaltungen „Beruf Sportlehrer/in – Traumjob oder Alptraum?" in Köln sowie das psyGA-Fachforum „Kein Stress mit dem Stress – Psychische Gesundheit im Leistungssport erhalten und fördern“ in Duisburg.





Beate Pelani, Schul- und Breitensportbeauftragte im Verband, brachte von beiden Events interessante Erkenntnisse mit, die in die zukünftigen Aktivitäten des NRWTV miteinfließen.





Fehlende Wertschätzung des Sportlehrerberufs





Den Sportlehrerberuf thematisierte der 15. Kölner Abend der Sportwissenschaft (KAdS). Ein großes Forschungsprojekt der Sporthochschule Köln, das sich seit 2016 umfangreich und interdisziplinär mit schulsportbezogener Forschung und Lehrerbildung beschäftigt, heißt „Schulsport 2020“ und bildete die Grundlage der Veranstaltung. Speziell die Lehrerausbildung wird durch dieses Projekt in den Blick genommen, auch vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen wie Inklusion, Quereinstieg, Qualifizierungsnotwendigkeiten, Stress oder Investitionsstau. Ein zweites großes Thema waren die Arbeitsbedingungen, vielfach gekennzeichnet von fehlender Wertschätzung des Sportlehrerberufs und unzureichender Ausstattung der Schulen.





Enttabuisierung psychischer Probleme im Sport





Hochkarätige Gäste diskutieren beim Fachforum in der Duisburger MSV-Arena über den Stress im Leistungssport. Auch hier war die Sporthochschule Köln mit ihrer Initiative MentalGestärkt, gemeinsam mit der Novitas BKK, federführend. Das Programm lieferte Impulse für ein Umdenken und für mehr Akzeptanz im Umgang mit psychischen Belastungen im Sport.





Sportjournalist und Buchautor Ronald Reng, Ex-Fußballprofi Martin Amedick und Olympiasiegerin Heike Henkel gehörten unter anderem zu den Teilnehmern der Veranstaltung, die deutlich herausarbeitete, dass neben Leistungssportlern ebenso Amateurathleten als auch Sportnachwuchstalente oft mit Situationen umgehen müssen, die psychisch belasten können. Folge sind im schlechten Falle Depressionen, Burnout, Angststörungen, Sucht oder Essstörungen.





Eine ehrliche Selbstreflexion samt einhergehender Erholungsstrategien, eine größere öffentliche Akzeptanz psychischer Probleme als „normaler“ Bestandteil samt der Zuhilfenahme psychologischer oder psychiatrischer Therapien oder auch der bewusste Umgang mit Drucksituationen sind Maßnahmen zum Schutz gegen Erkrankungen, die indes leichter beschrieben als umgesetzt werden können.





Doch allein Veranstaltungen wie die in Duisburg sind ein Schritt, dem im Sport lange Zeit eher als Tabu behandelte Thema „Depressionen“, mehr Aufmerksamkeit zu widmen.